Abschleudern

Normalerweise finden die Bienen in unserer Region bis ca. zum 15. Juli genug Tracht, um Honigvorräte anlegen zu können. Dann ist es Zeit, dass der Imker vom Fleiß der kleinen Tierchen ein letztes Mal profitiert und den Honig ausschleudert. Der Zeitraum kann sich je nach Witterungslage auch etwas verschieben.

In den letzten 2 Jahren konnte man hier beobachten, dass noch lange später bis in den September hinein intensiv das Drüsige Springkraut angeflogen wurde.

Faulbrut

Die Amerikanische Faulbrut wird durch Bakterien ausgelöst, die sich in der Bienenbrut schnell vermehren und auf viele Larven übergreifen. Schließlich werden diese zersetzt und bilden einen zähen, fadenziehenden Schleim. Die Behandlung mit Antibiotika ist in Deutschland verboten, nicht so jedoch in vielen anderen Ländern. Von dort können Sporen im Honig mit dem Verkauf in unbelastete Regionen gelangen und dort zum Ausbruch dieser gefährlichen Krankheit führen. Sie ist meldepflichtig. Beim Menschen kommt es zu keinen Ansteckungen, wehalb der Honig bedenkenlos verzehrt werden kann. Resthonig sollte aber keinesfalls von Bienen ausgebeutet werden können.

Die Erscheinungsform der Europäischen Faulbrut ist ähnlich, aber im Verlauf nicht so agressiv wie die AF.

Varroen auf Drohnenlarven
Varroen auf Drohnenlarven

Varroa

Die Varroa ist eine Milbe und hat wie die mit ihr verwandten Zecke 8 Beine. Sie ernährt sich von der Körperflüssigkeit der Biene. Die Milbenweibchen legen ihre Eier auf der Bienenbrut ab. 2 bis 4 Varroen entwickeln sich auf der Bienenlarve. Durch das Anstechen und der Entnahme von Körperflüssigkeit wird die sich entwickelnde Bienenlarve zum Teil schwer geschädigt und ist für das Volk nicht mehr zu gebrauchen. Dies führt früher oder später durch das Massenaufkommen der Milbe zum Absterben des ganzen Bienenvolkes (weshalb diese Milbe auch Varroa destruktor) genannt wird), wenn nicht aktiv dagegen angekämpft wird.

Beim Anstechen der Bienen(brut) gelangen außerdem schädliche Keime in die Insekten und können so Krankheiten auslösen. Beispiel: Das Flügeldeformationsvirus kommt eigentlich in jedem Bienenvolk vor und hat keine negativen Auswirkungen. Gelangt es jedoch mit dem Saugakt der Milbe in den Körper der Bienenlarve, kann es sich dort ungehemmt vermehren und die Brut so schädigen, dass sie mit deformierten und verkümmerten Flügeln schlüpft. Ein derartig geschädigtes Individuum wird entweder nicht im Stock geduldet oder es wird spätestens als "Sammlerin" den Stock verlassen und wegen ihrer Flugunfähigkeit nicht zurückkehren können. Das würde bedeuten, dass es eventuell recht viele "Innendienstarbeiterinnen" gäbe, jedoch nur wenige Sammlerinnen, also auch wenig Nahrungsvorräte. Spätestens im Winter würde dies Volk verhungern.

 

Das Bild zeigt sehr schön das Größenverhältnis zwischen Varroa und Biene.