Brutentnahme

Mit der Brutentnahme erreicht man, dass die Anzahl der Varroen in einem Bienenvolk merklich reduziert werden. Im Zeitraum April bis Juli wird die verdeckelte Drohnenbrut entnommen (ausgeschnitten) und Anfang Juli auch die verdeckelte Arbeiterinnenbrut (mit der ganzen Wabe; sie wird einem Ableger zugegeben und sofort mit Ameisensäure behandelt). Nur in diesem Entwicklungsstadium halten sich die Milbenweibchen mit einigen ihrer Nachkommen auf den Bienenlarven auf, die dann von den Milben schwer geschädigt werden.

Organische Säuren

Zur Reduzierung der Varroamilbe behandeln wir die Bienen nach der letzten Schleuderung ausschließlich mit organischen Säuren, die auch in der Natur zu finden sind:

1. Ameisensäure. Sie wird von Ameisen zur Verteidigung genutzt. Einige Tierarten nutzen die milbenabweisende Säure, indem sie sich von den Ameisen damit bespritzen lassen. Ist auch ein natürlicher Bestandteil in Lebensmitteln.

2. Oxalsäure. Sie wird auch Kleesäure genannt, weil sie dem Sauerklee seinen

  typischen Geschmack verleiht. Kommt auch stark im Rhabarber vor.

 

Durch vermehrtes Aufkommen des Drüsigen Springkrauts hat sich das Trachtende bei uns bis in den Herbst hinein verlagert. Deshalb schleudern wir Ende Juli das letzte Mal und können so Anfang August erstmals mit der Ameisensäure behandeln. Für die 2. Behandlung mit Ameisensäure setzen wir in unserem Imkerverein für alle Mitglieder ein enges Zeitfenster fest. Das Flugloch bleibt offen, nicht aber der offene Gitterboden. Er wird mit einer hellen Platte (sie wird von uns als Windel bezeichnet) geschlossen. Auf ihr kann man ggf.  täglich die herabgefallenen Milben erfassen. Nach der Behandlung wird sie wieder entfernt.

Die Oxalsäure wird Ende November bis Mitte Dezember eingesetzt. Wichtig ist, dass keine verdeckelte Brut mehr im Volk vorhanden ist, da die Oxalsäure hier nicht wirken kann (im Gegensatz zur Ameisensäure) und sich damit die Varroa weiter vermehren kann. Ist es in diesem Zeitraum kalt genug, dürfte diese Brutfreiheit gewährleistet sein. Ein offener Gitterboden fördert diesen Zustand noch. Um die Anzahl der abgestorbenen Milben ermitteln zu können, wird die Windel wieder eingelegt.

Die Oxalsäurebehandlung darf nur einmal erfolgen, da die Bienen sonst zu viel Säure im Körper speichern und so übersäuert werden könnten. Ein vermehrter Totenfall wäre dann zu beklagen!