Draht reparieren und spannen

Sind die Waben einiger Rähmchen mehrfach bebrütet worden, sehen sie dunkel und unansehnlich aus. Sie werden bei uns im Dampfwachsschmelzer ausgeschmolzen und später in siedendem Wasser mit einer Wurzelbürste gesäubert. Dabei passiert es immer wieder, dass sich die Drähte lockern oder gar reißen. Neue Drähte einzuziehen ist umständlich. Wir reparieren sie, sofern der verbliebene Draht fest genug ist, folgendermaßen: Die beiden Drahtenden werden jeweils zu einer Schlaufe gebogen. Das überstehende Ende wird um den Draht gewunden (gerödelt), bis es eng am Draht anliegt. Dann wird der gerödelte Teil festge-halten und die Schlaufe so lange gedreht, bis sie zu einer kleinen Öse geformt ist. Gleiches geschieht mit der anderen Seite. Ein neues, längeres Drahtstück wird durch eine Öse geschoben und ebenfalls um diese herum zu einer Schlaufe gebogen und verrödelt Die beiden Drahtenden werden jeweils zu einer Schlaufe

gebogen. Das überstehende Ende wird um den Draht gewunden (gerödelt), bis es eng am Draht anliegt. Dann wird der gerödelte Teil festgehalten und die Schlaufe so lange gedreht, bis sie zu einer kleinen Öse geformt ist. Gleiches geschieht mit der anderen Seite. Ein neues, längeres Drahtstück wird durch eine Öse geschoben und ebenfalls um diese herum zu einer Schlaufe gebogen und verrödelt. Das andere Drahtende wird durch die andere Öse geführt und straff angezogen, wodurch der gesamte Draht gespannt wird und mit einigen Windungen ebenfalls verrödelt wird. Der überstehende Teil wird abgekniffen, überstehende Enden werden eng um den gespannten Draht herumgewickelt.

Rähmchendraht spannen

Um gelockerten Draht zu spannen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

 

1) Mit einer Klammer, an deren Ende 2 Zahnräder drehbar gelagert sind, wird der Draht eingeklemmt. Mit einem Zug über den Draht wird dieser gewellt und damit gespannt, was sehr schnell erledigt ist.

Nachteile:

   a) Nach mehrmaliger Nutzung bei einem Rähmchen kann keine Spannung mehr erreicht werden.

   b) Propolis lagert sich zwischen den Zähnen ab, so dass diese häufiger gereinigt werden müssen. Ansonsten könnten die Zahnräder über den Draht rutschen und ihn dabei schwächen und somit länger werden lassen und man somit genau das Gegenteil erreicht.

   c) Ein weiteres Teil liegt herum.

 

2) Ein Nagel wird gelöst und der Draht wird abgewickelt, neu gespannt und wieder um den Nagel herumgewickelt. Mit dem Einschlagen des Nagels wird der gespannte Draht

fixiert.

Nachteil:

   a) Äußerst umständlich, der Nagel ist oft nur unter partieller Beschädigung des Rähmchens zu lösen.

   b) Verletzungsgefahr durch Splitter und überstehendes Drahtende.

 

3.) Mit Hilfe eines konisch geformten glatten und dünnen Metallstifts (z.B. eine Stricknadel) wird eine Schlaufe geformt und durch mehrmaliges Drehen fixiert.

Nachteile:

a) Die dabei entstehenden Ösen stören beim Reinigen der Rähmchen,

b) Der Draht kann leicht reißen.

 

4) Meine Methode. (Spannschraube. S. u.)

Nachteile:

1.) Es gibt sie nicht zu kaufen, weshalb man sie selber herstellen muss.

2.) Jedes Rähmchen verteuert sich um 5 bis 9 Cent

3.) Der Draht kann leicht reißen.

Vergleiche aber mit Madenschraube mit Schlitz (unten)

Die anfängliche Mehrarbeit mit dem Bohren und Eindrehen der Madenschraube wird später mehr als ausgeglichen durch das einfache Spannen des locker gewordenen Drahtes. Auch die Mehrkosten belaufen sich auf maximal 9 Cent, was durch die eingesparte Arbeitszeit locker wieder ausgeglichen werden kann.

Spannschraube

Schablone für Hoffmannseitenteile

Um den Draht eines Rähmchens einfach nur mit einem leichten Dreh spannen zu können, muss ich die Rähmchen entsprechend vorbereiten.

Dazu richte ich den Schraubstock meiner Ständerbohrmaschine so aus, dass das Ende des Seitenteils genau mit dem Ende der Spannbacken abschließt und ein 4,5 mm  starker Spiralbohrer das Loch der Schablone (Zeichnung) genau trifft. Der Tiefenanschlag wird so eingestellt, dass der Bohrer maximal so tief ins Holz eindringen kann, wie die Madenschraube lang ist plus 3 mm. 

Die Madenschrauben aus Kunststoff sind jedoch recht empfindlich und geben dem Druck eines Schraubendrehers leicht nach, weshalb ich nur noch die aus Messing verwende (inzwischen aber auch Madenschrauben mit Schlitz aus Edelstahl). 

 

 Bei Madenschrauben aus Metall (vorteilhaft ist Messing. Es lässt sich leichter bohren als Stahl, ist dennoch deutlich haltbarer als Kunststoff) hat das Loch einen Durchmesser von 4,5 mm. Abhängig von den Holzarten könnte sich die Schraube nur schwerer einziehen lassen und der Schlitz könnte ausleiern. Dann sollte man das Loch etwas größer wählen (bis zu 4,9 mm).

Bei den Hoffmannnseitenteilen wird das Loch dicht unterhalb der Oberträger, bei den durchgängig schmalen Seitenteilen dagegen sollte man dieses Loch unten bohren und auch nur so tief, dass die Madenschraube 3 mm in ihm verschwindet. Die Länge des Gewindestifts sollte dann in diesem  Fall auch auf 5 - 6 mm reduziert werden.

So wird jeweils ein Seitenteil eines Rähmchens mit einem Loch versehen. Dann wird die Madenschraube so tief eingedreht, dass sie genau mit der Oberfläche abschließt. Mit dem 1,5 bis 2 mm großen Bohrer durchbohre ich Seitenteil und Madenschraube, geführt vom entsprechend großen Loch der Schablone (wird mit einer Schablone gearbeitet, passen die Teile untereinander und sind somit austauschbar. Praktiker finden hier auch andere Formen, präzise zu arbeiten). Sind alle Teile zum Rähmchen zusammengefügt, wird der Draht so eingefügt, dass er zuerst durch die Madenschraube und dann durch die Ösen geführt wird, wobei 4 Drahtbahnen entstehen. Dieses Ende wird in gewohnter Weise um einen Nagel 3 bis 4 mal so gewickelt, dass es vollkommen unter dem Nagelkopf verschwindet. So kann man sich auch nicht an ihm verletzen. Der Nagel wird vollständig eingetrieben. Jede Drahtbahn wird in Richtung Madenschraube von Hand vorgespannt und mit einer halben Umdrehung der Schraube festgesetzt. Der aus dem Loch ragende Draht wird kurz abgekniffen. Jetzt werden wiederum die Drahtbahnen nacheinander mit einem Finger gespannt, bis die letzte Drahtbahn deutlich abgewinkelt ist. Vorsichtig wird die Madenschraube nur so lange weitergedreht, bis auch die letzte Drahtbahn leicht gespannt ist. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da durch die Umdrehung der Madenschraube hohe Zugkräfte auftreten können und der Draht leicht reißen könnte. Deshalb darauf achten, dass nur Edelstahldraht verwendet wird (Magnetprobe: Edelstahl wird nicht angezogen!). Das Ende des Drahtes ist im Loch verschwunden und kann keine Verletzungen mehr verursachen.

Bei älteren Rähmchen lässt die Drahtspannung normalerweise nach. Hier spannen wir wie zuvor beschrieben die einzelnen Drahtbahnen von Hand und drehen vorsichtig die Madenschraube.

 

Spannen mit Madenschrauben mit Schlitz

Das Bohren in die Schrauben ist nicht Jedermanns Ding.

Madenschrauben M4 mit Schlitz erfüllen auch ihren Zweck. In diesem Fall wird die Madenschraube so tief ins Holz eingedreht (Löcher in die Seitenteile bohren wie oben beschrieben), bis der Schlitz auf gleicher Höhe des Loches ist. Nun wird der Draht durch die Löcher und den Schlitz geschoben und von Hand ganz leicht vorgespannt. Durch Herausdrehen der Madenschraube spannt sich nun der Draht.

 

Ist der Draht gerissen, wird er repariert und wieder gespannt. 

Durch die Zugspannung des Drahtes werden die entsprechenden Rähmchenseiten gebogen. Wegen der  deutlich größeren Länge der Ober- und Unterseiten werden sie auch wesentlich stärker gebogen als die Seitenteile (z.B. bei DN). Nach mehrmaligem Auskochen sind sie oft so krumm, dass sie ausgetauscht werden müssen. Deshalb drahte ich ausschließlich längs über die Seitenteile, die auch stärker und breiter gehalten werden können.

Photos werden demnächst folgen.

Rähmchen stabilisieren

In der Praxis wird oft deutlich, wie instabil diese Rähmchen sind. Haben sie Seitenteile mit ausgefräster Nut, kann man sie schnell und einfach zusätzlich stabilisieren.

1. Mit ganz wenig wasserfestem Leim oder.

2. Mit insgesamt 2 (ggf.4) Nägeln, oder

3. Mit beidem:

Die Nut des Seitenteils wird dünn mit dem Holzleim eingestrichen. Jetzt wird der Oberträger mit dem Seitenteil verbunden.

Die danach zum Einsatz kommenden Nägel sollten so lang sein, dass sie noch durch den Oberträger hindurch bis in den gegenüberliegenden Schenkel reichen. Kneifen Sie von einem Nagel den Kopf ab. Diesen spannen Sie ganz knapp in eine Bohrmaschine und bohren damit ein Loch so, wie der Nagel später sitzen soll - etwas schräg, wie es aus der vergrößerten Zeichnung ersichtlich ist. Dadurch wird das Holz nicht reißen  Der Bohrerersatz trägt nur wenig Material ab und drängt die restlichen Fasern zur Seite, so dass die dünnen Leisten kaum geschwächt werden. Nun können Sie den (verzinkten) Nagel eintreiben. Statt des einen längeren Nagels können natürlich auch 2 kürzere genommen werden und beidseitig eingeschlagen werden. (Tipp: Falls Sie nicht vorbohren wollen, stauchen Sie die Nagelspitzen. Dann reißt das Holz nicht ganz so schnell).

Haben Sie jedoch Rähmchen erworben, bei denen die Seitenteile stumpf auf die obere und untere Seite stoßen, kann nur noch die eingelötete Mittelwand für eine gewisse Stabilität sorgen, sofern die Drähte hier senkrecht verlaufen. Falls dies nicht der Fall ist: Diese Leisten brennen hervorragend im Kamin, besonders mit anhaftendem Bienenwachs und sorgen wenigstens jetzt für einen schönen Anblick.