Oft taucht das Problem auf, wie kontrolliert werden kann, ob genug Winterfutter vorhanden ist. Wer den Völkern 15 Kg. oder mehr Winterfutter bis zum Herbst verabreicht und den Bienen vorher nicht allen Honig entwendet hat, ist in aller Regel auf der sicheren Seite. Trotzdem kann es vorkommen, dass durch Räuberei oder Feinde die Nahrungsvorräte dezimiert wurden. So ist eine Gewichtskontrolle Anfang März grundsätzlich zu empfehlen. "Profis" testen das Gewicht, indem sie die gesamte Beute anheben, bis der Gewichtssinn ihm sagt, dass genug Last vorhanden ist (kurz bevor die Bandscheiben den Platz zwischen den Wirbelkörpern verlassen wollen). In diesem Fall wird die Beute gar nicht bewegt!  Kann sie jedoch innerhalb des Gefühlswertes leicht angehoben werden (nicht nur von bodygebildeten), könnte durchaus zu wenig Futter vorhanden sein.

Neulinge verlassen sich nur ungern auf diese gefühlten Werte. Sie und auch Statistiker setzen dann lieber z.B. eine Federzugwaage ein.

Folgende Werte müssen sie ermitteln: a = Gewicht der gesamten Beute ohne Bienen mit Rähmchen und leeren Waben, b = das Gewicht der Bienen (auch die Brut wiegt etwas!) und natürlich c = das Gewicht des Bienenvolks mitsamt ihrer Behausung. Gleiche Art und Dichte des Materials muss natürlich zwischen a und c gegeben sein.

a und c kann man direkt an der Waage ablesen.

Bei b muss man die Anzahl der Bienen dennoch schätzen. Anfang März hat ein starkes Volk etwa 5000, ein schwaches bis zu 2000 Individuen, was aber rasseabhängig ist. Eine Biene wiegt leer etwa 0,1 Gramm, mit etwas Nahrung und Darminhalt an die 0,15 Gramm (Vor oder nach dem Reinigungsflug ergeben sich also leicht unterschiedliche Werte. Das muss also nur ein Pedant berücksichtigen). Uns reicht ein Mittelmaß von 0,12 Gramm.

b:  5000 * 0,12g = 600g

Winterfutter = c - a - b

Ergibt dieses ermittelte Gewicht mindestens 10 Kg Ende Winter, dürften genug Vorräte vorhanden sein, nicht jedoch bei anhaltend schlechten Trachtbedingungen.

Wird fortgesetzt.