Methoden des Bienenwachsschmelzens

Um die Rähmchen von alten Bienenwaben zu befreien oder Drohnenwaben einzuschmelzen, haben sich einige unterschiedliche Methoden gut bewährt.

 

Ausschneiden

Mit einem Messer werden die Waben aus den Rähmchen herausgelöst, indem man längs der Rähmchenleisten und Drähte schneidet. Wer die Möglichkeit hat, die Waben zu erwärmen, sollte dies unbedingt tun und wesentlich mehr Drähte bleiben unverletzt. Später kann man sie in etwas siedendem Wasser ausschmelzen. Man kann die Waben bzw. das Wachs aber auch beim Händler abliefern und erhält dann die Mittelwände verbilligt. Die Waben sollten dann aber nicht gepresst sein! Die Rähmchen können in siedendem Wasser gereinigt und desinfiziert werden.

Nachteile: Verletzungsgefahr, die Drähte werden leicht zerrissen.

 

Siedendes Wasser

In einem großen Gefäß, das ca. 5 oder mehr Waben fasst, wird Wasser zum Sieden gebracht und die Waben hineingedrückt. Wegen der Luft in den Zellen haben sie einen kräftigen Auftrieb. Jede Wabe wird einzeln mit einer Wurzelbürste gereinigt. Die Waben ggf. umdrehen und die andere Seite ausschmelzen. Nach jedem Durchgang sollten die jetzt im Wasser schwimmenden groben Verunreinigungen mit einem Sieb herausgefischt werden.

Nachteile: Hohe Unfallgefahr durch kochendes Wasser, anfallende Energiekosten.

 

Dampfwachsschmelzer

Wasser wird zum Sieden gebracht und der 100 Grad heiße Dampf wird in einen Behälter mit den Waben geleitet. Das Wachs wird in einem Eimer aufgefangen.

Nachteile: Energiekosten.

Unser Dampfwachsschmelzer

 

Sonnenwachsschmelzer

Im Prinzip liegen die Waben in einer Kiste, die der Sonne ausgesetzt wird. Das Innere erhitzt sich dann über die Schmelztemperatur hinaus.

Nachteil: Schmelzprozess dauert lange (1 - 2 Tage), nur wenige Waben können ausgeschmolzen werden, die Sonne muss scheinen, der Schmelzer muss öfter zur Sonne hin ausgerichtet werden.

Um nicht alle Stunde einmal diesen Wachsschmelzer zur Sonne hin ausrichten zu müssen, wurden dafür Antriebe entwickelt.

 

 1. "Wassermotor"

Antrieb für Sonnenwachsschmelzer
Antrieb für Sonnenwachsschmelzer

Im Bild sehen Sie ein verkürzt dargestelltes Abwasserrohr mit 100 mm Durchmesser. Unten ist es mit einer Kappe verschlossen. Dort ist  ist ein Ventil (dünnes Messingrohr mit Innengewinde m6 oder m8, regelbar mit einer entsprechenden Schraube, vorn angeschrägt) angebracht. Im Inneren ist ein knapp 1Kg schwerer Schwimmer (1 L Trinkwasserflasche, zu 3/4 mit Wasser, oder entsprechend weniger Kies gefüllt), der an einer dünnen Schnur befestigt ist. Diese führt über 2 Umlenkrollen zu einer Drehscheibe des Sonnenwachsschmelzers. 

Wasser wird ins senkrecht stehende HT Rohr gegossen und der Sonnenwachsschmelzer so lange gedreht, bis die Schnur gestrafft ist und er voll zur Sonne hin ausgerichtet ist. Durch den sinkenden Wasserstand zieht der Schwimmer etwas ruckartig den Schmelzer automatisch einigermaßen genau so hin, dass die beste Wärmegewinnung gewährleistet ist. Erprobt habe ich ihn an anderer Stelle.

2. Elektromotor

Der moderne Mensch wählt natürlich eher einen Antrieb mit einem elektrisch betriebenen Motor aus. Im Folgenden stelle ich nur meine Ideen dazu dar, die ich realisieren wollte, als unsere Bienen noch auf einem sonnigen Grundstück standen. Wer mag, kann diese ja umsetzen. Ich bin sicher, dass diese Konstruktion funktioniert. Der Sonnenwachsschmelzer wird leicht drehbar auf einem Gestell angebracht. Die Kugel unten in der Hülse wirkt wie ein Kugellager. Das Solarmodul wird so angebracht, dass es bei optimaler Ausrichtung des Wachsschmelzers bereits partiell von der Sonne beschienen wird und gerade anfängt, sich zu drehen. Modul und Motor müssen zueinander passen und kräftig genug sein. Motorkeilriemenscheibe ist sehr klein, die des Schmelzers sollte so groß wie möglich sein. Die Riemenscheibe kann aus einem Fahrradschlauch gewonnen werden.

Bei andauerndem Sonnenschein müsste sich die Anlage abends nach Westen ausrichten und morgens allein in die Ausgangsposition drehen. Bei zu starker Bewölkung muss ggf. nachgeholfen werden

Bei Wind dürfte eine gewisse Störanfälligkeit gegeben sein.

Falls ein Tüftler diesen Antrieb realisiert, könnte er ihn mir ja mal vorstellen!